Es gibt Lehrer, deren Worte nicht nur inspirieren, sondern den Raum öffnen, in dem das, was wir wirklich sind, sich selbst erkennt. Rupert Spira ist einer dieser Lehrer. Sein Ansatz zur Erforschung des Bewusstseins ist eine moderne, tiefgehende und zugleich klare Darstellung der Advaita-Lehre, die sich weniger auf philosophische Konstruktionen stützt als vielmehr auf direkte Erfahrung. In diesem Artikel werde ich Spiras zentrale Einsichten vorstellen, ihre Verbindung zu meinem eigenen Ansatz aufzeigen und verdeutlichen, warum die Auseinandersetzung mit dieser Perspektive nicht nur geistige Nahrung ist, sondern eine unmittelbare Veränderung der Wahrnehmung bewirken kann.

Wer ist Rupert Spira?

Rupert Spira ist ein britischer Philosoph, spiritueller Lehrer und Keramikkünstler. Rupert Spira begann seine spirituelle Suche mit intensiver Meditation und Selbsterforschung, inspiriert von Sufismus, Dzogchen und später Advaita Vedanta. Bis er schließlich in den Lehren von Francis Lucille und dessen Advaita-Ansatz eine klare Ausrichtung fand. Spira verbindet traditionelle nicht-duale Einsichten mit einer pragmatischen, erfahrungsbasierten Herangehensweise, die den Zuhörer nicht auf Konzepte oder Vorstellungen reduziert, sondern ihn direkt auf das verweist, was immer schon ist: reines Bewusstsein.

Die Quintessenz seiner Lehre

Rupert Spira legt den Fokus darauf, dass Bewusstsein das einzig Reale ist. Alles, was wir erfahren, erscheint in Bewusstsein, besteht aus Bewusstsein und verschwindet in Bewusstsein. Die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, ist nicht getrennt von diesem Bewusstsein, sondern eine Manifestation desselben.

Sein zentrales Anliegen ist es, uns aus der Identifikation mit dem begrenzten, personalen Selbst zu lösen und zu erkennen, dass das, was wir wirklich sind, nicht die Geschichte, nicht die Gedanken oder Gefühle ist, sondern das formlose, unbegrenzte Bewusstsein, das all dies wahrnimmt.

Meine persönliche Erfahrung mit Rupert Spira

Neben der Lehre, die spirituelle Lehrer vermitteln, ist es vor allem ihre Präsenz und Energie, die ausschlaggebend dafür sind, ob das Gesagte sich in den Hörenden übersetzt. Rupert Spira hat eine sehr einladende, geduldige, offene und zugewandte Art, mit seinem Publikum umzugehen, was mich sehr beeindruckt hat. Er schafft diesen offenen Raum auf energetische Weise, ohne zu verbindlich zu sein. Er bleibt immer beim Thema, ist darin sehr klar und präzise.

Während eines Treffens erzählte Spira eine Anekdote von einer Begegnung mit Francis Lucille. Sie saßen gemeinsam im Wohnzimmer, als draußen auf der anderen Straßenseite ein Hund zu bellen begann. Francis Lucille wandte sich an Spira und fragte ihn: „Schau mal direkt hin: Wo findet dieses Bellen des Hundes statt? Ist da wirklich eine Entfernung zwischen Dir und dem Bellen des Hundes?“

In dem Moment wurde mir selbst klar: Nein. Das Bellen erscheint in meinem Bewusstsein als Hören und Gehörtes gleichzeitig. Hören hat keinen Abstand zu mir. Es ist absolut direkt. Die Entfernung zur anderen Straßenseite, auf der sich der Hund befindet, ist im Bewusstsein und nur scheinbar in einer tatsächlichen Entfernung, die gemessen werden kann. Das ließ die Festigkeit der Welt augenblicklich in mir zusammenfallen. Und ich staunte nur noch, als ich begriff, was das tatsächlich bedeutet: Alles, absolut alles findet im Bewusstsein statt. Es gibt tatsächlich nichts anderes. Das war der Moment, an dem ich ihm nicht mehr zuhören musste, weil ich alles weitere in mir selbst erforschen konnte. Er war es aber, der die Fährte gelegt hat, der ich fortan folgen konnte …

Verbindung zu meinem eigenen Ansatz

In meiner Arbeit geht es darum, Menschen nicht nur zu einer intellektuellen Erkenntnis zu führen, sondern sie die unmittelbare Erfahrung davon machen zu lassen. Viele Menschen wissen theoretisch, dass sie nicht ihre Gedanken oder Emotionen sind, aber die Praxis der direkten Erfahrung fehlt. Genau hier setzt mein Ansatz an.

Rupert Spira beschreibt Bewusstsein oft als den offenen, unberührten Raum, in dem alles erscheint. Doch für viele ist dieser Raum nicht zugänglich, weil sie in ihren emotionalen und mentalen Mustern gefangen sind und nicht darüber hinaus sehen können. Mein Fokus liegt darauf, diese Verstrickungen bewusst zu machen und Menschen dabei zu unterstützen, das direkte Erleben des freien Bewusstseins nicht nur als Konzept, sondern als Realität zu erfahren.

Während Spira eine sehr stille, pragmatische und philosophisch-präzise Art des Lehrens hat, arbeite ich intuitiv und prozessbegleitend. Das bedeutet, dass ich mit Menschen in Echtzeit auf ihre individuellen Hindernisse eingehe, die sie davon abhalten, diese Freiheit zu erleben. Ich betone dabei die radikale Empfangsbereitschaft gegenüber den scheinbaren Hindernissen, die uns im Weg stehen, und lade dazu ein, ihnen mit Offenheit und ohne Widerstand zu begegnen. Mit unbedingter Freundlichkeit den eigenen Regungen gegenüber entsteht ein Raum, in dem Transformation ganz natürlich geschehen kann.

Warum diese Perspektive befreiend ist

Viele Menschen suchen nach Erleuchtung, Heilung oder spirituellem Wachstum und verlieren sich dabei oft in Konzepten und Techniken. Spiras Ansatz ist eine radikale Einladung, all das loszulassen und sich direkt in das einzulassen, was immer schon hier ist: das reine Sein. Genau das ist auch der Kern meiner Arbeit: keine weiteren Konzepte aufzubauen, sondern einen direkten Zugang zu dem zu schaffen, was jenseits des Denkens liegt.

Diese Perspektive ist deshalb so kraftvoll, weil sie nichts hinzufügt, sondern nur das entfernt, was nicht real ist. Wenn das falsche Selbstbild fällt, bleibt nur die unermessliche und freie Sicht, die wir sind. Dies ist eine lebendige, erfahrbare Wahrheit, die das gesamte Leben transformieren kann.

Einladung zur eigenen Erfahrung

Rupert Spira sagt: „Wenn das Selbst erkannt wird, endet die Suche.“ Doch die Frage ist: Wie gelangt man dorthin, wenn das Alltagsbewusstsein ständig mit Problemen, Emotionen und inneren Konflikten beschäftigt ist?

Hier beginnt meine Arbeit. Ich lade Dich ein, diesen Raum der Erkenntnis nicht nur zu verstehen, sondern wirklich zu betreten. In meiner Begleitung geht es darum, durch gezielte Fragen, Meditationen und Reflexionsprozesse den direkten Zugang zum Bewusstsein zu erfahren – und damit die Illusion der Trennung Schritt für Schritt aufzuheben. Spira selbst beschreibt den Prozess seines eigenen Erwachens eben als Prozess und nicht als plötzliches Ereignis, nachdem sich plötzlich alles geändert hat.

Insofern räumt er auch die Möglichkeit einer langsamen, stetigen Entfaltung ein, die vielen Beschreibungen von Spontan-Einsichten entgegensteht oder sie zumindest um diese Möglichkeit erweitert. Was mich selbst total entspannt hat, weil es meinen eigenen Weg der langsamen (Er)Öffnung bestätigt hat.
Nach der Einsicht folgt die Integration in das alltägliche Erleben, die ein wichtiger Teil dieses Prozesses ist.

Wenn Dich diese Worte berühren, dann ist es vielleicht an der Zeit, nicht nur zu lesen, sondern es wirklich zu erfahren. Bewusstsein ist immer hier. Die Frage ist: Bist Du bereit, Dich darauf einzulassen?

Was kommt als Nächstes?

In den nächsten Wochen werde ich in dieser Reihe weitere spirituelle Konzepte hinterfragen. Es gibt viele Methoden, die auf den ersten Blick hilfreich erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen vielleicht nicht die Freiheit bringen, die wir uns wünschen. Ich werde untersuchen, welche Konzepte wirklich zur Befreiung führen – und welche uns vielleicht nur in einer subtileren Form der Kontrolle halten.

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Jeder Text öffnet ein neues Fenster in die Weiten unseres Bewusstseins und ermutigt den Leser, die wahre Natur des Menschseins zu erkunden. Es ist eine Einladung, mit den inneren Augen zu sehen und die Klarheit zu finden, die in der Essenz unserer Existenz verborgen liegt.