Der Mensch ist eine Dimension des Bewusstseins. Und der Mensch ist eine Dimension des Bewusstseins. Mir kommt das Leben oft wie eine Waschanlage vor, die uns durchwirbelt, um uns von allem zu befreien, was unsere natürliche Intelligenz überlagert. Alle Verkrustungen, die sich aus Jahrtausenden geistiger Irrfahrten, eines ums Überleben ringenden Verstandes, gebildet haben. Verkrustungen, die aber das Gegebene (Bewusstsein) weder dauerhaft belagern noch zerstören können.

Es setzt sich früher oder später immer durch, weil es die Natur des Menschen ist. Spätestens dann, wenn seiner Erscheinung keine Aufmerksamkeit mehr zukommt und er in „die ewigen Jagdründe“ entlassen wird. Dann ist er als Erscheinung nicht mehr sichtbar, was nicht bedeutet, dass seine Natur zerstört ist. Keineswegs.

Bewusstsein ist wie Licht, das unendliche Welten durchqueren und unendliche Erscheinungsformen annehmen kann, ohne sein „Lichtsein“ zu verändern. Menschsein ist eine dieser Welten. Aber ich nenne sie lieber Dimensionen. Wir sind weder der Anfang noch das Ende von Bewusstsein. Du kannst es spüren, wenn Du Deine innere Alterslosigkeit aufspürst. Das Alterslose in Dir, das sich nie verändert und immer schon da war und ist. Dieses Empfinden – Ich bin doch keine 55, 65, 75! Was soll das denn sein??

Der Blick sieht sich selbst

Dann wird Dir bewusst, dass das, was Du bist, mit Gedanken und Gefühlen nichts zu tun hat. Es erscheint als solche, aber sein Wesen ist weder Gedanke noch Gefühl. So wie das Licht immer das Licht bleibt, auch wenn es als Rot oder Blau erscheint.

Gedanken und Gefühle sind das, was unsere Realität bildet. Wie oft sagen wir: „Es ist so, ich fühle es doch!“ oder „So ist es! Ich weiß es doch!“ Doch worauf bauen wir da auf? Auf etwas, das sich permanent verändert? Kein Gedanke bleibt ewig, genauso wenig wie ein Gefühl …

Kein Wunder, dass uns das Leben zwischen den Fingern zerrinnt …

Wir konzentrieren uns auf negative und positive Gedanken und Gefühle. Zwischen ihnen wandert unsere Aufmerksamkeit hin und her. Doch es gibt noch etwas darüber hinaus: Je mehr sich Bewusstsein seiner selbst bewusst ist, je stabiler Du im Bewusstsein Deines Daseins verankert bist, um so mehr offenbart sich Dir, mit der Zeit, die Natur von Bewusstsein selbst. Wir erinnern uns: Wo die Aufmerksamkeit hinfällt, dort wächst, gedeiht und blüht es …

Einfache Rechnung …

Wenn wir uns lange Zeit intensiv mit Kochen beschäftigen und mit allem, was damit zusammenhängt, werden wir sehr gute Köche. Mit einem gewissen Talent können wir sogar Meisterköche werden. Allein, weil wir die Aufmerksamkeit auf dieses Thema richten. Es kommt nur auf die Ausdauer und die Intensität des Interesses an und somit auf die Hingabe unseres ganzen Seins, wie stark wir unser Thema durchdringen. Manche Themen werden über Jahrhunderte weiterentwickelt, manche über Jahrtausende. Sie wandern durch die Gedanken und Gefühle der Menschen und entfalten sich in Zeit und Raum.

Und so auch hier: Bewusstsein öffnet sich seiner selbst, sobald es auf sich selbst gerichtet ist. Geschieht das lange und ausdauernd und ausschließlich genug, führt kein Weg vorbei an zutiefst offenbarenden Einsichten.

So können wir alles entdecken und erfahren, was wir wollen … oder besser gesagt, was das Interesse, das wir in uns vorfinden, will. Wir können Entdeckungen machen, die der Verstand nicht glauben kann, weil seine Dimension dafür nicht ausreicht. Sobald wir nicht mehr an Gedankensysteme glauben, die uns Möglichkeiten und Unmöglichkeiten diktieren wollen und wir auch nicht mehr an emotionale Systeme gebunden sind, die uns glauben lassen wollen, was wir können und was nicht, sind wir frei zu entdecken, was ist.

Welche Grenzen hast Du?

Das, was ist – richtet sich einzig und allein nach der Kapazität unseres Erfahrungsraumes. Ist er begrenzt machen wir begrenzte Erfahrungen. Ist er offen und im Nichtwissen verankert, erleben wir Wunder. Ein Wunder ist etwas, das sich der Verstand nicht erklären kann. Deshalb sind Wunder auch nur innerhalb der Begrenzungen des Verstandes zu Hause. Ansonsten sind Wunder Erfahrungen, die Gesetzen folgen, die noch völlig unerforscht sind. Der menschliche Geist hat einfach einige Expeditionen noch nicht im kollektiven Maßstab unternommen. Es braucht für alles eine kritische Masse, damit eine Bewegung von relevantem Ausmaß zustande kommt.

Das kannst Du auch an Dir selbst beobachten. Erst wenn Du wirklich genug von einer belastenden Situation hast, änderst Du etwas. Genauer gesagt, wird dann die Entscheidung in Dir von selbst getroffen. Das Zünglein an der Waage, das zu viel war, lässt sie kippen. Du kündigst, trennst Dich, ziehst um, räumst Dein Leben auf … Es braucht diese kritische Masse, dieses Überkochen, bis etwas im Bewusstsein zu sich kommt. Sobald es das tut, geschieht etwas anderes als vorher. 

So auch im kollektiven Bewusstsein. Erst dann wird diese Art des Denkens, oder besser, des Sehens publik, wenn mehr Menschen in ihrem eigenen Inneren Entdeckungen machen, die sie staunen lassen und ins Selbst-vertrauen führen. Die Entdeckung, zum Beispiel, dass sie zu viel mehr fähig sind, als sie glauben. Selbstzweifel, Ängste, Traumata, Aggressionen können erlöst werden, wenn ein Mensch bei Bewusstsein ist. Wir brauchen eine Zündung in uns. Ähnlich der Zündung einer Rakete. Die Zündung der Rakete des menschlichen Potenzials ist die aufkeimende Gewissheit: „Es ist mir möglich!“

Die Macht der Möglichkeit

Sieh selbst: Alles, was Du in Deinem Leben bisher erschaffen hast, hast Du erschaffen, weil Du es für möglich gehalten hast. Vielleicht auch nur unbewusst. Immer dann, wenn dieses Licht in uns aufblitzt, das sich wie eine kleine atemlose Freude anfühlt: „Ja, ich kann das!“ Ja, ich will das!“
„Ja, es ist möglich!“ – ist es passiert. Du hast eine alte Gewohnheit aufgegeben, ein Projekt verwirklicht, bist über Dich hinausgewachsen oder hast Deinen inneren Dämonen nicht geglaubt …

Und etwas hat sich verändert.

Bewusstsein, das sich als Mensch erlebt, hat keine Grenzen. Nur der unbewegliche, auf Angst und Sicherheiten aufbauende Geist, der auf vergangenen Erfahrungen aufbaut, die ebendieser Begrenztheit entspringen und sich damit seine begrenzte Zukunft strickt, ist in sich gefangen. Er sieht nur, was er sehen kann. Und das können wir entdecken, weil Bewusstsein, das in uns und durch uns und als wir lebt, anwesend ist. Es muss nur aktiviert werden, indem es auf sich aufmerksam wird.

Sobald es seine Spur aufgenommen hat, ist es nicht mehr von seinem Weg abzubringen. Das, was wir über uns entdecken können, ist so atemberaubend, dass es unser aktuelles, kollektiv geglaubtes Weltbild zum Einstürzen bringen kann. Ähnlich der Entdeckung, dass die Erde keine Scheibe ist, deren Verwirklichung im menschlichen Bewusstsein, sehr lange gedauert hat. Und da ging es um eine physische Dimension. Doch auf der Bewusstseinsebene selbst ist es unerlässlich, dass jeder einzelne Mensch in sich selbst zuerst seine Selbst-und Weltbilder zum Einstürzen bringt.

Von Dir zu Allem

Nur aus dieser individuellen Erfahrung heraus, kann die universelle Gültigkeit entdeckt werden. Es geht nicht darum unsere Ich-haftigkeit zu überwinden, es gilt eher sie zu durchschauen als überflüssiges Konstrukt, dass durch seine Selbstbezogenheit unseren Energiefluss hemmt.

Diese Hemmung beraubt uns der Entdeckung unserer wahren Möglichkeiten. Die Eigenschaften, die dem, was Bewusstsein ist, am nächsten kommen sind natürliche Intelligenz, Offenheit, Präsenz, Nichtwissen, geistige Stille, innerer Frieden, die Qualität von Liebe, Unterscheidungskraft, Zweifellosigkeit und stimmiges Handeln.

Es sind noch immer einzelne Menschen, die auf allen Gebieten Großes vollbringen und über ihre Begrenztheit hinauswachsen. Doch sie sind nur Beispiele dafür was in jedem Menschen steckt.

Glaube keinem begrenzenden Geist. Auch nicht Deinem …

Doch wie sollen wir das glauben, wenn wir schon in der Schule erzählt bekommen, was aus uns mal werden wird? Wenn Prognosen über unsere Möglichkeiten abgegeben werden anhand von Noten und Einschätzungen von Menschen, deren Geist viel zu beschränkt ist, um jemals seine eigene Beschränktheit zu erfassen und damit unendlich fern von jeder geistigen Größe ist?

Wir können nur anfangen uns von dem Punkt aus, an dem wir stehen, auf uns selbst zu besinnen und die Expedition in unsere eigene Erfahrungswelt antreten. Und beobachten, was in uns vorgeht, wie wir auf die Dinge, die uns geschehen reagieren und wohin uns diese Reaktionen führen.

Vielleicht keimt in Dir der Entschluss Dir mehr Spielraum zuzugestehen und etwas auszuprobieren, um mal zu sehen, ob die Dinge für Dich tatsächlich immer gleich ablaufen müssen und um einfach mal zu sehen, was Dir möglich ist. Aus einer offeneren Perspektive Dir selbst gegenüber, die keine Meinungen über Dich mehr glauben will. Weder Deine eigenen noch die der anderen. Das wäre mal ein Anfang.

 

Wenn Dich dieser Beitrag inspiriert hat, freue ich mich über eine Spende Deiner Wahl.

Zur Buchung eines Gespräches geht es hier entlang