Die Kunst der Bewusstheit - anhören

von Nicole Paskow

Die Kunst der Bewusstheit: Ein Weg zur Selbstentdeckung

Wenn wir uns ganz unschuldig fragen, was Bewusstheit eigentlich ist, stellen wir fest, dass es nichts anderes als eine Art „Mitbekommen“ ist. Bewusstheit ist das unmittelbare Wahrnehmen dessen, was gerade geschieht. Wenn wir uns auf dieses Mitbekommen konzentrieren und unsere Aufmerksamkeit darauf richten, wird uns bewusst, dass Bewusstheit immer und überall anwesend ist. Aus diesem Grund wird Bewusstheit oft als Anwesenheit oder Dasein bezeichnet.

Je länger wir uns in der Bewusstheit aufhalten, desto mehr wird uns klar, dass sie alles ist, was existiert. Aber wenn ich sage „uns fällt auf“, wen meine ich damit? Die Schwierigkeit, Bewusstheit als das zu identifizieren, was wir sind, liegt darin, dass sich Bewusstheit durch uns als Persönlichkeit ausdrückt. Das „Ich“ ist ein Ausdruck der persönlichen Bewusstheit. Das bedeutet, dass ich Bewusstheit bin, aber mir dessen normalerweise nicht bewusst bin, weil Bewusstheit, um sich persönlich zu erfahren, in Unbewusstheit für sich selbst fällt.

Das tägliche Ich und die unpersönliche Bewusstheit

Das tägliche Ich, das sagt: „Ich bin Nicole, ich mache dieses und jenes“, ist ein direkter Ausdruck von Bewusstheit, die sich als persönliche Bewusstheit erfährt. Alles, was sich als persönliche Bewusstheit erfährt, bleibt für die unpersönliche Bewusstheit, die darin steckt, unbewusst. Daher geht es darum, uns auf die Bewusstheit der Bewusstheit für sich selbst zurückzuführen.

Dies erreichen wir, indem wir uns beruhigen und unsere Aufmerksamkeit auf das Mitbekommen ausrichten. Indem wir tief ein- und ausatmen, beruhigen wir unser Nervensystem. Durch diese Beruhigung ermöglichen wir es der Kraft der Aufmerksamkeit, im gegenwärtigen Moment zu verweilen. Die Aufmerksamkeit ist die höchste Möglichkeit der persönlichen Bewusstheit. Durch die auf sich selbst gerichtete Aufmerksamkeit erfahren wir Bewusstheit. Wir lassen uns auf das Mitbekommen ein und nehmen wahr.

Gedanken beobachten, ohne sich mit ihnen zu identifizieren

In diesem Zustand nehmen wir wahr, wie Gedanken kommen und gehen, ohne dass wir uns mit ihnen identifizieren müssen. Wir steigen nicht auf die Gedanken ein, spinnen sie nicht weiter und denken uns nicht in Gefühle hinein. Stattdessen bemerken wir, was gerade wieder Besitz von uns ergreifen möchte und die Aufmerksamkeit von uns selbst wegziehen will. Wir bleiben im Mitbekommen. Ein anderes Wort für dieses Mitbekommen ist Präsenz. Wir bleiben präsent, das heißt, die Aufmerksamkeit bleibt auf sich selbst gerichtet und wach.

In dieser Wachheit können wir alles wahrnehmen und erkennen, dass wir Wachheit sind. Diese Bewusstheit, diese Wachheit, alles Synonyme für dasselbe, ist immer anwesend. Wir können sogar die Körperlosigkeit dieser Wachheit wahrnehmen. Wir erkennen, dass unser Körper darin stattfindet, in einem unendlichen Ozean aus Wachheit. In dieser Wachheit findet alles statt, was wir wahrnehmen: Bäume, Landschaften, andere Menschen. Alles existiert in der Bewusstheit, in der Wachheit, in der Anwesenheit, in diesem Mitbekommen. Mitbekommen ist alles, was es gibt. Es ist das Zuhause, das wir im Wachbewusstsein haben und dessen wir uns bewusst sein können.

Die Präsenz als Mittelpunkt unseres Erlebens

Je öfter wir dieses Wachbewusstsein praktizieren und je länger wir darin verweilen, desto stärker entwickeln wir diese Präsenz. Sie rückt in den Vordergrund unseres Erlebens und wir bemerken, wann wir aus dieser Präsenz herausfallen. Durch das Bewusstwerden dieses Abfalls wird unser Leiden bewusster. Wir leiden bewusster und es fällt uns leichter, uns wieder auf die Präsenz einzustimmen, die wir sind. Alles andere sind Ablenkungen von dieser Präsenz.

Die Stärke des Präsenzmuskels bestimmt, wie hochfrequent er vibriert. Je höherfrequent er vibriert, desto bewusster und wacher sind wir in unserem Leben. Wir bleiben entspannt anwesend und bemerken, dass diese Anwesenheit in Wirklichkeit unerschütterlich ist. Sie ist immer da. Die entscheidende Frage ist: Wo befindet sich gerade die Aufmerksamkeit? Ist sie deckungsgleich mit sich selbst oder wird sie von einer unbewussten inneren Einstellung weggezogen? Das ist das Abenteuer der Selbstentdeckung, das wir erleben können.

Indem wir uns auf die Bewusstheit ausrichten und die Präsenz stärken, entdecken wir die Tiefe und die Unendlichkeit unserer wahren Natur. Wir lernen, im Moment zu leben, uns nicht mit unseren Gedanken zu identifizieren und unsere wahre Essenz zu erkennen. So führt uns der Weg der Bewusstheit zu einem tieferen Verständnis unseres Selbst und der Welt um uns herum.

 

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